Demokratie-Slam beim Bundespräsidenten

Am 26. Juni 2018 lud der Bundespräsident Menschen, die er auf seiner Deutschlandreise durch alle 16 Länder kennen gelernt hatte, ins Schloss Bellevue ein. Unter dem Motto „Stimmen der Demokratie“ kamen Ehrenamtliche, Engagierte, Mutige und Ideengeber zu Wort. Drei Jugendliche aus dem Wertebündnis-Projekt „mehrWERT Demokratie“ beeindruckten mit ihrem Poetry Slam „Das Bild“. Anlass des Festakts war die Publikation des Bildbandes über die Deutschlandreise von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender.

Tanja Habereder, Daniel Hackel und Nadaschda von Sivers von der Joseph-von-Fraunhofer- Schule, Staatliche Realschule München II, bekamen auf Einladung des Bundespräsidenten die Möglichkeit, im Rahmen des Festaktes im Schloss Bellevue, erneut auf den Bundespräsidenten zu treffen. Schon im April 2017 hatten sie mit 15 weiteren Mitschülerinnen und Mitschülern auf Herrenchiemsee mit dem Bundespräsidenten und dem Bayerischen Ministerpräsidenten über die Frage diskutiert, wie Politik medial so aufbereitet werden kann, dass sich Jugendliche angesprochen fühlen.

In ihrem gemeinsam mit der Künstlerin Franziska Holzheimer verfassten Poetry Slam beschreiben die Jugendlichen, was passieren kann, wenn man die Demokratie nicht wertschätzt, solange man sie hat – und erzeugen damit Gänsehaut, auch bei den Zuhörern im Schloss Bellevue. Als Metapher für die Demokratie wählen die Jugendlichen die weiße Wand mit dem verblassten viereckigen Rand, wo früher einmal das Bild des Diktators hing:

Eine Demokratie ist dann am besten, wenn man sie kaum wahrnimmt (…).
Die Abwesenheit von Dingen, das macht sie aus!
Deswegen übersieht man sie so leicht und geht wie selbstverständlich von ihr aus
Und das ist ihr wunder Punkt; uns trügt der eig’ne Verstand
Sie geht so schnell verloren und dann:
Hängt wieder einer da“

Den gesamten Text des Poetry Slams finden Sie hier.

Im Rahmen der Veranstaltung bezeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Demokratie als die „Staatsform der Mutigen“, denn „solange die Menschheit existiert, sind Verbesserungen aus dem mutigen Ringen mit Problemen entstanden.“ Damit zeigt er eine positive Alternative zur Dystopie im Poetry Slam auf.